In meinem Job und als Privatperson muss ich immer wieder eines feststellen: In den Bürolandschaften und Denkschmieden unserer Tage gehen ungeahnte Potenziale verloren. Das beziehe ich nicht nur auf die Effizienz der Arbeit, die ihren Ausdruck in den Faktoren Zeit, Qualität und Kosten findet. Nein, mich beunruhigen zunehmend auch die kreativen Schaffensmöglichkeiten, die in den Menschen stecken und ungenutzt bleiben, die dahinschwindende Leidenschaft und Begeisterung.
Mein Eindruck: Getrieben durch eine wachsende Komplexität und Dynamik, versinken viele Menschen in den Fluten von Daten und Informationen, sie erliegen den Versuchungen des elektronischen Zeitalters und verlieren sich im Strudel unklarer Strukturen. Sie fühlen sich quantitativ überfordert und qualitativ unterfordert. Sie leiden unter einem steigenden Leistungsdruck und Stresspegel, verausgaben sich im Hamsterrad und haben dabei das Gefühl, nicht genügend Wertschätzung und Anerkennung dafür zu bekommen.
Es gibt ein paar aktuelle Studien, die alarmierende Tendenzen ans Tageslicht bringen: Demnach wachse die Zahl der Mitarbeiter, die unter Erschöpfung leiden und demotiviert sind, viele hätten innerlich gekündigt und würden offenbar immer häufiger aufgrund der veränderten Arbeitsbedingungen erkranken. Die Burnout-Hysterie ist entfacht.
Denn nachdem die von Zeitmanagement-Gurus und Work-Life-Balance-Propheten versprochene Erlösung nicht eingetreten ist und wir uns beim Be- und Entschleunigen eine blutige Nase geholt haben, versuchen wir mal was anderes. Der Fisch fängt am Kopf an zu stinken. Und der Kopf ist rund, damit das Denken seine Richtung ändern kann. Angeregt durch diese beiden Weisheiten, drehen wir den Spieß einfach mal um: Statt zu überlegen, wie wir unsere Arbeit effizienter und effektiver gestalten können, gehen wir den Bürosünden auf den Grund. So nenne ich die Quälgeister, Störenfriede und Systemungeheuer, die uns ins Fegefeuer der Ineffizienz und in den kollektiven Büro-Burnout treiben.
Entdecke die teuflischen Potenziale in der Büro- und Wissensarbeit! Wir spüren den Teufel im Detail auf, der sich hinter dem Offenkundigen verbirgt. Und wer weiß, vielleicht sehen wir - und unsere Vorgesetzten, Kollegen, Mitarbeiter ... - dadurch klarer, was zu tun ist, um dem Moloch zu entkommen. Gemeinsam.